1. Bestandsgeschichte
Die Gründung der Pfarrei St. Andreas Berchtesgaden in ihrer heutigen Form fällt zusammen mit der Auflösung des Augustiner-Chorherrenstifts Berchtesgaden im Jahr 1803. Bereits zuvor hatte es eine Pfarrei gleichen Namens gegeben, deren Pfarrsitz sich in der Kirche St. Andreas Berchtesgaden befand. Diese wurde Ende des 14. Jahrhunderts erbaut, in den darauffolgenden Jahrhunderten mehrfach erweitert und schließlich im 17. Jahrhundert barockisiert. Mit der Auflösung des Stifts wurde der Pfarrsitz im 19. Jahrhundert von St. Andreas in die ehemalige Stiftskirche, die dem Hl. Petrus und dem Hl. Johannes dem Täufer geweiht ist, verlegt. Die ehemalige Pfarrkirche St. Andreas wurde zur Filialkirche, blieb aber aus jahrhundertelanger Verbundenheit namensgebend für die neue Pfarrei. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts folgten Überlegungen, was mit der alten Pfarrkirche geschehen solle. Der zunächst geplante Abriss oder die Profanisierung der Kirche zu einem Vereinsheim stießen auf heftigen Widerstand in der Bevölkerung. Es folgte dann eine erneute Verlegung des Pfarrsitzes zurück in die Kirche St. Andreas. Seitdem ist die ehemalige Stifts- und Pfarrkirche St. Peter und Johannes der Täufer Nebenkirche. Neben St. Andreas und St. Peter und Johannes der Täufer gehören zahlreiche Kirchen und Kapellen zur Pfarrei. So etwa die Filial- und Wallfahrtskirche Maria Gern, die Nebenkirchen Kälbersteinkirchlein, Maria Berg, Maria Dorfen und die Franziskanerkirche Zu Unserer Lieben Frau am Anger. Heute bildet die Pfarrei St. Andreas mit den Pfarreien St. Nikolaus Marktschellenberg und Hl. Familie Au bei Berchtesgaden den Pfarrverband Stiftsland.
2. Übernahme, Akzession
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1. Allgemeine Informationen
Bearbeiter: history-today - Büro für Geschichtsforschung Bearbeitzungszeitraum: 2018 Zitierweise: Für die Wiederauffindbarkeit des Archivales sind lediglich das Archivkürzel und die vollständige Signatur der Verzeichnungseinheit nötig, z. B.: AEM, [Signatur]. Wird eine sprechende Zitierweise bevorzugt, kann nach dem Archivkürzel der Name des Bestandes eingefügt werden. Im Anschluss daran ist auch hier die vollständige Signatur des Archivales anzugeben, z. B.: AEM, Pfarrarchiv Berchtesgaden-St. Andreas, [Signatur].
2. Erschließungsarbeit
Die Erschließung des Archivs der Pfarrei Berchtesgaden wurde von April bis August 2018 durch die Firma „history-today – Büro für Geschichtsforschung“ in München durchgeführt. Dies erfolgte im Rahmen der Erschließung des Pfarrarchivs St. Andreas Berchtesgaden. Bei der Anlieferung des Pfarrarchivs wurde festgestellt, dass selbiges neben den zu erwartenden Archivalien der Pfarrei auch Unterlagen des ehemaligen Augustiner-Chorherrenstifts Berchtesgaden sowie der Dekanate Reichenhall und Berchtesgaden enthielt. Die angelieferten Archivalien wurden daraufhin in die vier genannten Bestände aufgeteilt und erschlossen. Dabei wurde festgestellt, dass das „Pfarrarchiv St. Andreas“, mit allen darin enthaltenen Archivalien zum Augustiner-Chorherrenstift sowie den Dekanaten, bereits 1978 von dem Archivar der Pfarrei St. Andreas Alois Gruber in Kassetten bzw. Schachteln verpackt und verzeichnet worden war. Im Zuge der Verzeichnung erhielt jede Kassette eine Nummer. Das dabei entstandene Findbuch wurde im Laufe der folgenden Jahre (bis ca. 2010) mehrfach ergänzt und neu gedruckt. Im Rahmen der jüngsten Erschließungsarbeiten wurden die Kassettennummern als Altsignaturen aufgenommen. Die Bewertung und Erschließung erfolgte nach der Archivordnung für die Seelsorgestellen und kirchlichen Einrichtungen im Erzbistum München und Freising. Die Dienst- und Fachaufsicht hatte dessen Direktor, Herr Dr. Peter Pfister, inne. Seinem Mitarbeiter, Herrn Dr. Christopher Sterzenbach, oblag die archivarische Betreuung. Die Sortierung der Archivalien ist grundsätzlich durch den Aktenplan für Pfarrarchive des Erzbistums München und Freising festgelegt. Bei der Einsicht und Verzeichnung der Akten wurden gleichzeitig eine Entmetallisierung sowie eine grobe Reinigung vorgenommen. Im Anschluss wurden die Archivalien archivgerecht verpackt. Bei der Verzeichnung wurden die einzelnen zu einem Titel gehörigen Akten grundsätzlich in den „Enthält-Vermerk“ aufgenommen. Alle inhaltlich oder formal stark abweichenden Verzeichnungseinheiten, z. B. Fotografien, Diapositive, Videokassetten oder Pläne, sind in den entsprechenden „Darin-Vermerken“ enthalten. Sind Archivalien nur in Abschrift oder Xerokopie erhalten, wurde die Datierung des Originals in runde Klammern gesetzt und das Datum der vorliegenden Kopie (sofern bekannt) dahinter vermerkt. Schätzungen des Bearbeiters sind durch eckige Klammern gekennzeichnet. Der Zugang zu den einzelnen Archivalien erfolgt gemäß den Schutzfristbestimmungen des Archivs des Erzbistums München und Freising und kann im Einzelfall noch Beschränkungen unterliegen. Die Firma „history-today“ überträgt alle aus dem Urheberrecht herrührenden Nutzungsrechte dem Archiv des Erzbistums München und Freising.
Das Pfarrarchiv ist derzeit zur Bearbeitung im AEM zwischengelagert. Eine Nutzung ist nur nach Absprache möglich. Lediglich die Matrikelbücher können digital genutzt werden.
Quellen • www.berchtesgaden.de/kultur-geschichte/historisches/geschichte -von-berchtesgaden • https://www.stiftsland.de/ • Berchtesgaden, in: Bayern I. Altbayern und Schwaben (= Handbuch der Historischen Stätten. Kröner Taschenbuchausgabe Band 324), hrsg. v. KRÖNER, Hans-Michael und SCHMID, Alois, Stuttgart 2006, S. 105-107. • Berchtesgaden, in: Bayern (= Handbuch der Historischen Stätten Deutschlands Band 7), hrsg. v. BOSL, Karl, Stuttgart 1961, S. 77-78. • MAYER, Anton: Statistische Beschreibung des Erzbisthums München-Freising, Bd. 1, München 1874, S. 107ff. • Schematismus der Erzdiözese München und Freising 2014/15, München 2015. |