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    Archiv des Erzbistums München und Freising
    ehemalige Bistümer (bis 1821)
    Bistum Freising (bis 1821)
    AA001 Geistliche Regierung Freising - 1314-1933
    AA002 Domkapitel Freising - 1312-1940
    AA003 Offizialat Freising - 1140-1758

    Vollansicht Bestand

    Signatur: AA003
    Name: Offizialat Freising
    Laufzeit: 1140-1758
    Beschreibung: Das Offizialat ist das Kirchengericht einer Diözese. Dessen Vorsteher ist der Offizial, der als Gerichtsvikar des Bischofs in dessen Namen Recht spricht. Hauptaufgaben des Offizials und seiner Behörde sind die Erteilung von Dispensen, die Durchführung von kirchlichen Gerichtsverfahren, vor allem Ehenichtigkeitsprozessen, und die Vorbereitung von Selig- und Heiligsprechungsprozessen (Beatifikationen bzw. Kanonisationen).
    Geschichte: "Die Akten des Freisinger geistlichen Gerichts stellen den umfangreichsten seriellen Quellenbestand an Offizialatsakten dar, der aus dem Mittelalter im deutschen Sprachraum erhalten ist. Es handelt sich um insgesamt 43 Bände aus dem Zeitraum von 1424/1464-1525. Jeder Band enthält etwa 180-230 Gerichtsfälle auf 250-450 Folia und dokumentiert die Prozesse eines Jahres. Zudem enthält (fast) jeder Band eine Liste von Prokuratorenbestellungen, die die Inanspruchnahme von rechtlichem Beistand durch die Prozessparteien dokumentiert" (vgl. http://www.eheprozesse-freisingeroffizialat.geschichte.uni-muenchen.de/offizialatakten/beschreibung/index.html [31.03.2015]).
    Die Freisinger Offizialatsakten stellen dabei "nicht nur den seriell umfangreichsten Bestand an geistlichen Gerichtsakten dar, der aus dem Deutschen Sprachraum für das 15. und beginnende 16. Jahrhundert erhalten ist, sie ragen auch im europäischen Vergleich durch ihre beispiellose Informationsfülle hervor. Durch die Überlieferung von Prozessschriftgut, Protokollen von Zeugenvernehmungen und original beigelegtem Beweismaterial, wie Liebesbriefen oder medizinischen Gutachten, gewähren sie einen einzigartigen Einblick in die gerichtlichen Abläufe und vermitteln plastische Informationen zu Mentalität und Lebenswelt am Ende des Mittelalters, insbesondere zum Verhältnis der Geschlechter (Sexualität, uneheliche Schwangerschaft, Gewalt in der Ehe, familiäre Einbindung von Paaren, usw.)" (vgl. http://www.eheprozesse-freisingeroffizialat.geschichte.uni-muenchen.de/offizialatakten/index.html [31.03.2015]).
    "Verhandelt wurden vor dem Freisinger Offizialat zivile Streitigkeiten, die unter das Kirchenrecht fielen oder an denen Geistliche beteiligt waren. Dies waren im 15./16. Jh. vor allem Matrimonialprozesse (z.B. Ehezuerkennungen, Trennungen, Eheannullierungen, Deflorationsverfahren, Edukationsverfahren, Verfahren um Ehehindernisse) [sowie] andere Klagearten (z.B. Testamente und Testamentsstreitigkeiten, Nachlaßgüterregelungen, Besitz- und Nutzungsstreitigkeiten, Schenkungen). [...] Die Freisinger Offizialatsakten wurden als Tag-für-Tag-Mitschriften angelegt, die Einblicke in den konkreten Ablauf der Gerichtsverhandlungen bieten. Die in den Akten auffindbaren Prozessschritte sind z.B.
    - Streitfestlegungen (litiscontestationes)
    - Anklageschriften (libelli articulorum)
    - Verteidigungsschriften (responsiones)
    - gerichtliche Einreden und Repliken (exceptiones bzw. replice)
    - Zeugenaussagen
    - Beweismitteleinreichungen (z.B. Liebesbriefe oder ärztliche Rechtsgutachten)
    - Zwischen- und Endurteile (interlocutorie bzw. sententie diffinitive)
    - Appellationsankündigungen
    Die Dokumentation dieser Gerichtsschritte findet sich sowohl als Eintragung bzw. Kopie des Gerichtsschreibers als auch als in originalen Dokumenten, die der Akte beigelegt wurden" (vgl. http://www.eheprozesse-freisingeroffizialat.geschichte.uni-muenchen.de/offizialatakten/beschreibung/index.html [31.03.2015]).
    Die erhaltenen Unterlagen des bischöflichen Offizialats Freising wurden im Rahmen der Säkularisation - trotz eindeutig geistlicher Zuständigkeit - teilweise vom Staat übernommen und sind heute nach nicht nachvollziehbaren Kriterien annähernd hälftig auf das Bayerische Hauptstaatsarchiv und das Archiv des Erzbistums verteilt.
    Erschließungsinformationen: 1. Allgemeine Informationen

    Bearbeiter: Thomas Schütte
    Bearbeitungszeitraum: 2015
    Bestandsart: Fonds
    Umfang: 35 VE
    Zitierweise: Für die Wiederauffindbarkeit des Archivales sind lediglich das Archivkürzel und die vollständige Signatur der Verzeichnungseinheit nötig, z. B.: AEM, [Signatur].
    Wird eine sprechende Zitierweise bevorzugt, kann nach dem Archivkürzel der Name des Bestandes eingefügt werden. Im Anschluss daran ist auch hier die vollständige Signatur des Archivales anzugeben, z. B.: AEM, Offizialat Freising, [Signatur].


    2. Erschließungsarbeit
    Wie zahlreiche weitere Unterlagen aus der Freisinger Bistumsverwaltung wurden auch die verbliebenen Offizialatsprotokolle im 19. Jahrhundert der sog. Heckenstaller-Sammlung zugeordnet. Physisch verblieben die Protokollbände auch bis heute innerhalb ihrer alten Ordnung, was noch an der H-Signatur deutlich wird, doch können sie aufgrund der detaillierten Erschließungsarbeiten an den Altbeständen seit ca. 2000 und der dabei vorgenommenen Analyse der Provenienzen nun als eigener Bestand (virtuell) sichtbar gemacht werden.

    3. Erhaltungszustand
    Ein Teil der Akten ist in schlechtem konservatorischem Zustand, eine Nutzung ist nur noch in Form der Digitalisate möglich.
    AA004 Hochstift Freising - 1305-1900
    AA005 Freisinger Mischprovenienzen - 1301-1913
    Erzbistum Salzburg, bayerischer Anteil (bis 1802)
    Erzbistum München und Freising (ab 1821)
    Seelsorgeeinheiten
    Orden, Klöster und Stifte
    kirchliche Organisationen
    Nachlässe
    Sammlungen und Dokumentationen
    Fremdprovenienzen