1. Allgemeine Informationen
Bearbeiter: Verena Rapolder Bearbeitungszeitraum: 2013 Bestandsart: Fonds Umfang: 125 VE Zitierweise: Für die Wiederauffindbarkeit des Archivales sind lediglich das Archivkürzel und die vollständige Signatur der Verzeichnungseinheit nötig, z. B.: AEM, [Signatur]. Wird eine sprechende Zitierweise bevorzugt, kann nach dem Archivkürzel der Name des Nachlassgebers eingefügt werden. Im Anschluss daran ist auch hier die vollständige Signatur des Archivales anzugeben, z. B.: AEM, Karl Morgenschweis, [Signatur].
2. Erschließungsarbeit
Beschreibung der Erschließungsmaßnahme: Bei der Herauslösung aus dem Nachlass Neuhäusler (2007-2009) ergaben sich für den Nachlass Morgenschweis ca. 60 Akten, deren Inhalt stellenweise einer nachvollziehbaren Ordnung folgte, großteils aber völlig unsystematisch zusammengestellt war. Im Jahr 2013 wurde die Erschließung des Nachlasses in Angriff genommen. Nach einer ersten Durchsicht wurde eine vorläufige Gliederung erstellt, nach der die Akten geordnet werden sollten. Die meisten Akten mussten dafür getrennt bzw. neu gebildet werden. Daraufhin wurde eine endgültige Gliederung erarbeitet, die Signaturen vergeben und der Nachlass vollständig in Faust erfasst. Der Nachlass Morgenschweis umfasst 125 Akten, die in Dokumente zum Alltag im WCP, Dokumente zu den Kriegsverbrecherprozessen, Tätigkeit außerhalb des WCP, Korrespondenzen sowie Sammlung/Varia gegliedert sind. Ein Teil der Dokumente, vor allem Morgenschweis' persönliche Notizen, sind dabei in Kurzschrift verfasst. Der Punkt Alltag im WCP umfasst in etwa ein Drittel des Aktenbestands. In ihm befinden sich Dokumente zu einzelnen Inhaftierten, die beispielsweise private Korrespondenz, Briefwechsel zu Revisionsverfahren oder die Beantragung von Familienobsorge umfassen. Sie erlauben in vielen Fällen einen genauen Blick auf Einzelpersonen. Besonders umfangreich ist der Fall Oswald Pohl dokumentiert. Vor allem die Korrespondenz von Karl Morgenschweis mit seiner Frau, Lore Pohl, und ihrer Vertrauten, M. Donatilla, gibt einen Einblick in sein Selbstverständnis und seine Konversion. Des weiteren dieser Punkt Veranstaltungspläne, die Gefängniszeitung sowie die Dokumentation besonderer Ereignisse. Bei den Dokumenten zu den Kriegsverbrecherprozessen handelt es sich um nur wenige Akten, deren Inhalt offenbar zur Vorbereitung von Revisionsverfahren gedient hat. Zur Tätigkeit außerhalb des WCP sind zahlreiche Vorträge aus den Jahren 1947-1967 sowie einzelne Briefe und Notizen zur Seelsorge im Frauenjugendgefängnis Rothenfeld vorhanden. Aus der Zeit des Nationalsozialismus ist leider nur ein sehr kleiner Bestand überliefert. Interessant sind in diesem insbesondere Morgenschweis' Berichte über inhaftierte Geistliche sowie einige Stellungsnahmen, die sich auf sein Verhältnis zu Inhaftierten und Vorgesetzten beziehen. Unter Korrespondenzen finden sich Morgenschweis' Briefwechsel mit Vorgesetzten, Hilfsvereinen und politischen Verbündeten. Neben seinen bekannten Unterstützern, wie den Bischöfen Neuhäusler und Frings oder der Prinzessin Isenburg, gab es auch viele Zuschriften von Vereinen und Privatleuten, die den Landsberger Kriegsverbrechern helfen wollten. Der Gliederungspunkt Sammlung/Varia besteht überwiegend aus Zeitungsartikeln und diversen Aufsätzen und Gutachten zur Gefangenenfürsorge und der juristischen Beurteilung der Kriegsverbrecher. Inwieweit Weihbischof Neuhäusler den Nachlass vollständig in seine Unterlagen integriert hat oder hierbei eine Auswahl getroffen hat, ist nicht überliefert. Bei der Erschließung des Nachlasses 2013 fand keine Kassation statt, einzig Mehrfachexemplare von Schriften wurden kassiert.
3. Anmerkung zum Erhaltungszustand
Bei der Einsicht und Verzeichnung der Akten wurde gleichzeitig eine Entmetallisierung vorgenommen. Im Anschluss wurden die Archivalien archivgerecht verpackt.
4. Zugangsbeschränkungen
gemäß Schutzfristen |