DA008 |
Franziskanerinnen, Schönbrunn |
1825-2012 |
Bestand |
1. Ortsgeschichte Der Ort Schönbrunn liegt 13 km nördlich der Kreisstadt Dachau. Erstmals genannt wird Schönbrunn zu Beginn des 9. Jahrhunderts, seit dem Spätmittelalter befindet sich Schönbrunn im Besitz Münchner Patrizierfamilien, 1674 wurde es Hofmark. Das Schloss (erbaut 1688) und die Kirche Hl. Kreuz (erbaut 1723/24) erinnern noch heute an diese Zeit.
2. Gründung und Anfänge der Associationsanstalt Nach mehreren Besitzerwechseln im 18. und 19. Jahrhundert wurde das Schloss 1862 von Viktorine von Butler-Haimhausen (1811-1902) erworben, einer Sozialreformerin des 19. Jahrhunderts, die mehrere katholische Frauenhilfswerke und Bildungseinrichtungen gründete. Von Butler-Haimhausen hatte 1861 im nahen Haimhausen ein Armen-Mädchenhaus gegründet mit dem Ziel, ein Heim für alte und pflegebedürftige Frauen zu schaffen und jungen Frauen aus ärmlichen Verhältnissen eine Erziehung und Ausbildung zu ermöglichen. Nach Erwerb und Umbau von Schönbrunn wurde das Mädchenhaus 1863 dorthin verlagert; hierzu berief sie die „Association der Diener und Dienerinnen der Göttlichen Vorsehung“ nach Schönbrunn, die Mitte des 19. Jahrhunderts als Drittordensgemeinschaft des hl. Franziskus gegründet worden war. 1911 hing hieraus eine franziskanische Ordensgemeinschaft nach bischöflichem Recht hervor, die „Kongregation der Dienerinnen der göttlichen Vorsehung“. Bereits in den Anfangsjahren kamen auch vermehrt Menschen mit geistiger Behinderung nach Schönbrunn, so dass sich die Association alsbald auf die Betreuung „geistesschwacher“ Kinder spezialisierte. 1864 wurde eine Schule zur Unterrichtung der Kinder errichtet. Die Versorgung und Ernährung der Kranken und Pfleglinge wurde durch eine ausdifferenzierte wirtschaftliche Infrastruktur gesichert. In den örtlichen Handwerksbetrieben wurden zudem die Pfleglinge nach ihren Möglichkeiten eingebunden. So konnte auch während des Ersten Weltkrieges die Versorgung der Einrichtung sichergestellt werden. Zwischen 1920 und 1936 wurde die Einrichtung erweitert, die Infrastruktur, Wasserversorgung und Straßen ausgebaut. Parallel stieg die Anzahl der Bewohner und Pfleglinge von knapp 500 auf etwa 1.200.
3. Die Anstalt während der NS-Zeit Ein dunkles Kapitel durchlebte Schönbrunn während der Zeit des Nationalsozialismus, als in den Jahren 1940 bis 1943 zahlreiche Männer, Frauen, Kinder und Jugendliche im Rahmen des sogenannten T4-Programms der Nationalsozialisten als „lebensunwert“ eingestuft wurden. Ab 1940 wurden insgesamt 905 Bewohner in andere Anstalten verlegt, größtenteils in das Bezirkskrankenhaus Haar. Von ihnen wurden mindestens 546 Menschen im Rahmen der NS-Krankenmorde ermordet, mindestens 200 davon in der NS-Tötungsanstalt Hartheim bei Linz. Inwieweit der Direktor der Anstalt, der Geistliche Joseph Steiniger, den Abtransport und in der Konsequenz auch die Ermordung billigend in Kauf nahm, war von 2007 bis 2017 Gegenstand historischer Forschung. Möglicherweise sah er dies als das kleinere Übel an, um die Anstalt zu erhalten. Jedenfalls erfolgte aufgrund dieser Kooperation keine Beschlagnahmung und Enteignung der Anstalt, sondern sie wurde zur Unterbringung von aus München evakuierter Krankenhäuser und Altenheime zur Verfügung gestellt. Nach 1945 wurde dieses Paktieren mit dem Nationalsozialismus von Steininger systematisch verschleiert. Erst infolge der intensiveren Beschäftigung mit den Euthanasiemorde ab den 1990er Jahren wurden langsam das Ausmaß dieser Kooperation und die tatsächlichen Opferzahlen bekannt. An der Südseite der Kirche St. Josef erinnert heute ein Mahnmal an die Opfer der Gewaltherrschaft. Am 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, wird jedes Jahr in Schönbrunn an die ermordeten Männer und Frauen erinnert.
4. Nachkriegszeit Die Nachkriegszeit war geprägt vom Wiederaufbau der Einrichtung. Ab 1972 wurden wegen der rückläufigen Zahl der Schwestern auch weltliche Mitarbeiter eingestellt. In den Folgejahren wurde die Einrichtung beständig erweitert und diversifiziert. Die Anstalt Schönbrunn entwickelte sich zu einer der größten Einrichtungen für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung in Bayern. Ab den 1980er Jahren entstanden einzelne Einrichtungen für behinderte Menschen, verschiedene Wohnbereiche, der Kinder- und Jugendbereich mit Schule, Heilpädagogischer Tagesstätte und einem Integrationskindergarten, sowie eine Werkstatt für behinderte Menschen und eine Förderstätte. Ab 1990 kamen verschiedene weiterführende Schulen für Pflegeberufe (Akademie Schönbrunn, Fachschule für Heilerziehungspflege, Berufsfachschule für Altenpflege, Fachakademie für Heilpädagogik) hinzu. 1992 leitete die Kongregationsleitung der Franziskanerinnen einen Organisationsentwicklungsprozess ein und gründete 1994 das Franziskuswerk Schönbrunn. Dieses wurde 1997 in der Rechtsform einer gemeinnützigen GmbH verselbstständigt, um den Auftrag der Franziskanerinnen fortzuführen. Seit 2015 ist die „Franziskuswerk Schönbrunn gemeinnützige GmbH“ ein Tochterunternehmen der neugegründeten Viktoria-von-Butler-Stiftung. Rund 850 Menschen mit Assistenzbedarf nehmen im Jahr 2021 die Wohn- und Arbeitsangebote am Stammsitz Schönbrunn oder in der Region Dachau in Anspruch, etwa genauso viele Menschen die ambulanten Angebote – in der Frühförderstelle, in einer der sechs Kinderkrippen oder Kindertagesstätten, in der Johannes-Neuhäusler- bzw. Dr.-Elisabeth-Bamberger-Schule oder im Ambulant begleiteten Wohnen. An der hauseigenen Akademie Schönbrunn mit den Standorten Gut Häusern und München werden Fach- und Hilfskräfte in unterschiedlichen sozialen Berufen ausgebildet.
5. Literatur: Schönbrunn, in: Handbuch der Historische Stätten, Bayern I (Altbayern und Schwaben), Stuttgart 2006, S. 756f. Thomas Forstner: Priester in Zeiten des Umbruchs. Identität und Lebenswelt des katholischen Pfarrklerus in Oberbayern 1918 bis 1945, Göttingen 2014, S. 415 |
1. Bildung des Archivs Als das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ 1978 erstmals die NS-Vergangenheit des damaligen Präsidenten der Bundesärztekammer, Dr. Hans Joachim Sewering, beleuchtete, geriet auch die Schönbrunner Anstalt in den Blickpunkt öffentlichen Interesses, da Sewering ab 1942 als Assistenzarzt in Schönbrunn am Tbc-Krankenhaus und auch in der Pflegeanstalt selbst tätig gewesen war. Im Zusammenhang mit den staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen zu einer möglichen Euthanasie-Verstrickung Sewerings ab 1993 nahm die Münchner Staatsanwaltschaft 2003 Einblick in die Akten der Anstalt Schönbrunn. Wissenschaftlern hingegen wurde der Zugang zu den Akten von der Kongregation verwehrt, was Gerüchte um be- oder entlastende Dokumente im Archiv von Schönbrunn zur Folge hatte. Auch der Journalist Markus Krischer konnte für seine Recherchen zum Schicksal der im Rahmen der nationalsozialistischen Euthanasie-Aktion ermordeten Edith Hecht (Buch „Kinderhaus“, veröffentlicht 2006), keinen Einblick in die Schönbrunner Akten nehmen. Die Kongregation stand nun endgültig unter Verdacht, belastendes Material zur Rolle der Anstalt und ihrer führenden Persönlichkeiten während des Dritten Reiches zu verheimlichen. Allerdings gab es ein Archiv im eigentlichen Sinne bis dahin überhaupt nicht, vielmehr nur eine unsystematische Altablage, die gemäß Kirchlicher Archivordnung (KAO) grundsätzlich von der Benutzung durch Dritte ausgeschlossen ist. Erst 2006 wurde diese zu einem Archiv formiert und zum 1. März 2006 für die Nutzung geöffnet. Gemäß der eigens hierzu erlassenen Archivordnung der Kongregation war das Archivgut fortan nach Maßgabe der KAO frei zugänglich.
2. Inhalte Das Schönbrunner Archivgut entstammt zwei Provenienzstellen, zum einen der Kongregation (d.h. der Ordensgemeinschaft), zum anderen der Anstalt Schönbrunn bzw. deren Leitung. Das Archiv umfasst die Zeitspanne von der Mitte des 19. Jahrhunderts (Gründung der Kongregation im Jahr 1861) bis zum Jahr 1976 (Aktenschnitt bei Einrichtung des Archivs) umfasst, beinhaltet klassisches Archivgut, d.h. Schreiben und Berichte, die der Korrespondenz mit staatlichen und kommunalen Stellen, der Erzdiözese, dem Caritasverband, anderen Ordensgemeinschaften, aber auch NS-Parteistellen entstammen. Daneben wurden Ordensstatuten, Amtsblätter, Chroniken oder Festschriften dem Archiv zugeordnet, die – zumindest teilweise – auch als Bibliotheksgut hätten eingestuft werden können. Darüber hinaus enthält das Archiv Bauakten und einen umfangreichen Bildbestand. Den weitaus größten Anteil am Archivgut (fast ca. 75%) nehmen personenbezogene Akten ein (fast 13.000 Verzeichnungseinheiten), in erster Linie die große Masse der Patientenakten. Diese Verteilung lässt vermuten, dass die verbliebenen 25% nicht die vollständige Überlieferung sein können, zumal die Überlieferung disparat und lückenhaft ist. Während beispielsweise die Gründungsphase der Kongregation noch gut dokumentiert ist, finden sich (mit Ausnahme der Patientenakten) kaum Unterlagen über die Jahre von 1930 bis 1950. Auch Persönliches oder Interna - d.h. Schreiben von Angehörigen, die sich nach Pfleglingen erkundigen, persönliche Aufzeichnungen von Schwestern oder interne Notizen - finden sich im Bestand nicht. Die Ursachen für die lückenhafte Überlieferung sind nicht mehr nachvollziehbar. Drei mögliche Ursachen seien aber im Folgenden benannt, die sich auch ergänzen können; weitere Gründe sind darüber hinaus möglich. Denkbar ist die bewusste Vernichtung von möglicherweise belastendem Material durch die Anstaltsleitung nach 1945. Dagegen spricht jedoch (zumindest teilweise), dass auch persönliche und interne Dokumente nicht überliefert sind, die eher durch die Kongregation und nicht durch die Anstalt überliefert worden wären. Ggf. wurde auch vieles aus Angst vor Haussuchungen während der NS-Zeit bereits vernichtet oder erst gar nicht verschriftlicht. Dies könnte zumindest das weitgehende Fehlen der Korrespondenz mit dem Ordinariat in München erklären, die im Falle einer Durchsuchung für Anstalt wie Ordinariat hätte belastend sein können. Und letztlich sind Verluste aufgrund der lange Jahre fehlenden Archivierung möglich. Dies kann erklären, warum Einzelaspekte im Archivgut gut dokumentiert sind, andere hingegen kaum oder nur zufällig. So wurden Dokumente zur Gründung, da bedeutend für das Selbstverständnis, auch ohne geregelte Schriftgutverwaltung aufbewahrt. Ebenso sind Dokumente mit Rechtsansprüchen (Akten zum Grundbesitz oder personenbezogene Akten wegen Versorgungsansprüchen, Erbschaften etc.) oder pastoralen Entscheidungen (z.B. Weihe von Hauskapellen) überliefert, sozusagen die „harten“ Archivgutfaktoren. Hingegen fehlen weitgehend die „weichen“ Faktoren, d.h. die Übernahme von historisch relevanten Dokumenten, die über Rechtsansprüche hinaus das Wirken einer Einrichtung widerspiegeln.
3. Literatur: Michael Volpert: Das Archiv der Franziskanerinnen von Schönbrunn, in: Die Assoziationsanstalt Schönbrunn und das nationalsozialistische Euthanasie-Programm (Schriften des Archivs des Erzbistums München und Freising, 15), Regensburg 2011, S. 95-106 |
1. Bearbeitung Ende der 1990er Jahre wurden in Schönbrunn unter Generaloberin Sr. M. Benigna Sirl zunächst die räumlichen Voraussetzungen für eine ordnungsgemäße Archivierung geschaffen und ein eigener Archivraum entsprechend ausgestattet. In einem weiteren Schritt wurde die Bearbeitung des Schriftguts in Angriff genommen. Hierzu hat Sr. Maria Anna Rahm, die Ökonomin des Ordens, die zugleich auch das Archiv betreuen sollte, den „Volkersberger Kurses“ absolviert, eine kircheninterne Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahme für Archiv- und Registraturmitarbeiter, die seit 1974 von der „Bundeskonferenz der kirchlichen Archive in Deutschland“ veranstaltet wird und die speziell für Ordensangehörige oftmals die einzige Möglichkeit der fachlichen Grund- oder Weiterbildung darstellte. Ab 2004 wurde das Schriftgut von Sr. Maria Anna mit fachlicherUnterstützung des Archivs des Erzbistums München und Freising bearbeitet. Nach einer ersten Sichtung wurde das Archivgut vom noch für die laufende Verwaltung benötigten Registraturgut anhand des Schnittjahres 1976 abgegrenzt. Anschließend wurde ein sehr detaillierter, bis zu sechs Gliederungsstufen umfassender Aktenplan entwickelt, der sowohl für das Registratur- als auch für das Archivgut in Anwendung kommen sollte. Die Archivalien wurden daraufhin den einzelnen Aktenplangruppen zugeordnet und in Form von Excel-Tabellen verzeichnet. Verbunden mit der Ordnung und Verzeichnung der Akten war die konservatorische Sicherung des Archivguts. Hierzu wurden Metallklammern vom Papier entfernt und die Akten in säurefreie Mappen gelegt. Abschließend wurde das Archivgut liegend in Archivkartons verstaut. Da eine umfangreichere Nutzung des Archivs vor Ort allerdings kaum zu gewährleisten war, kam die Kongregation mit dem Erzbistum im Jahr 2007 überein, das Archivgut als Depositum, zunächst für die intensive Anfangszeit der Bearbeitung, dem Archiv des Erzbistums München und Freising zu übergeben.
2. Überarbeitung der Verzeichnung Nachdem 2018 die dauerhafte Betreuung des Schönbrunner Archivs durch das Diözesanarchiv vertraglich geregelt worden war, wurden 2020 die einzelnen Excel-Listen für einen Import in das Archivsystem ACTApro aufbereitet. Diese Arbeiten wurden zugleich für eine (leichte) Überarbeitung der Verzeichnung genutzt: - Signatur: Bei der sehr detaillierten Ersterschließung wurden keine eindeutigen Signaturen vergeben; vielmehr erfolgte die Signaturbildung über die Aktenplangruppe zzgl. einer laufenden Nummer innerhalb der jeweiligen Gruppe. Durch die in der Regel fünf- bis sechsstufige Aktenplanklassifikation führte dies jedoch zu einer sehr langen, wenig verständlichen und fehleranfälligen Zitation. Bei der Aufbereitung der Excel-Listen wurde deshalb eine neue fortlaufende Signatur vergeben; die bisherige Zuordnung über den Aktenplan wurde als Altsignatur aufgenommen. - Klassifikation: Die Gliederung wurde ebenfalls angepasst, da die untersten Ebenen oftmals nur mit ein bis drei Verzeichnungseinheiten belegt waren. Diese wurden in größere Gliederungspunkte zusammengefasst. Auch wurden alle personenbezogenen Akten, die bisher auf verschiedene Gliederungspunkte verteilt waren, im neuen Punkt „personenbezogene Akten“ zusammengefasst.
3. Gliederung In der ersten Hauptgruppe „Struktur der Ordens-Kongregation“ finden sich Unterlagen zur Gründerin bzw. zur Gründung der Associationsanstalt. Die Dokumente in den weiteren Untergliederungen beschäftigen sich mit Fragen der Finanzierung, den Rechtsgrundlagen der Kongregation sowie ihrer Leitung. Die spezielle Aufgabenstellung – Hilfe für geistig und körperlich behinderte Menschen zu geben – hat sich seit der Gründung immer mehr erweitert und spiegelt sich im letzten Untergliederungspunkt /personenbezogene Akten" wider. Ein eigener Unterpunkt beinhaltet auch „Geschichtliches“. Hier wurden Chroniken und Aufzeichnungen über die Geschichte von Schönbrunn eingegliedert, aber auch die Dokumente zu den Verlegungen aus Schönbrunn und zur Errichtung des Ausweichkrankenhauses. Die Gruppe „Ordensleben“ spiegelt das geistliche Leben der Schwesterngemeinschaft und deren Entwicklung wider. Ein eigener Gliederungspunkt ist der Geistlichen Begleitung gewidmet, d.h. den Direktoren und Spiritualen. Diese, in den Anfängen die Direktoren, stellten nicht nur den Tagesablauf für die Gemeinschaft auf, sondern auch für die Anstaltsinsassen. In diesem Unterpunkt finden sich entsprechend auch Unterlagen zu den einzelnen Direktoren. In den meisten Fällen, so auch bei Josef Steininger, handelt es sich hierbei jedoch nur um Dokumentationsmaterial wie Zeitungsartikel. Da die Direktoren Priester der Erzdiözese München und Freising waren, liegen deren Personalakten im Archiv des Erzbistums München und Freising. Bei „Ordensmitglieder“ finden sich Verzeichnisse der Schwestern, Novizinnen und Kandidatinnen sowie Dokumente zu deren Aus- und Fortbildung sowie zur Nachwuchsgewinnung. Die „Verwaltung der Kongregation“ gliedert sich in die Unterpunkte „Allgemeine Verwaltung“ (mit Schwerpunkt Personalverwaltung), „Finanzverwaltung“ und „Vermögensverwaltung“, die Auskunft über die Wirtschaftlichkeit und die Besitztümer der Ordensgemeinschaft geben. In der Gruppe „Personenbezogene Akten“ wurden die fast 13.000, bisher in verschiedenen Gliederungspunkten eingeordneten personenbezogenen Akten zusammengefasst: - Der weitaus größte Teil sind dabei die Akten der Patienten, die in Schönbrunn in allen Jahren betreut wurden (ca. 9.100 Verzeichnungseinheiten). Separiert hiervon liegen die Akten der Patienten, die ab 1940 verlegt worden sind (ca. 800 Verzeichnungseinheiten), untergliedert nach dem jeweiligen Verlegungsort (Eglfing-Haar, Erlangen, Gabersee, Kaufbeuren und Taufkirchen). Daneben sind Unterlagen zu den Patienten des Tbc-Krankenhauses vorhanden (ca. 400 Verzeichnungseinheiten), das während des Zweiten Weltkrieges in Schönbrunn untergebracht war. Innerhalb der jeweiligen Aktengruppe liegen die einzelnen Patientenakten geordnet nach Geschlecht, nach Austritts-/Verlegungs- oder Todesdatum (je nachdem, was von der jeweiligen Person bekannt ist) und sodann alphabetisch. Der Inhalt besteht hauptsächlich aus Personalbögen, Zeugnissen, ärztlichen Gutachten, kann aber in Einzelfällen auch begleitenden Schriftverkehr umfassen. - Als weitere Gruppen wurden hier die Akten der Schüler und Schülerinnnen der Förderschule (ca. 800 Verzeichnungseinheiten), der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Anstalt (ca. 900 Verzeichnungseinheiten) und der in Schönbrunn tätigen Geistlichen (92 Verzeichnungseinheiten) zugeordnet. - Abschließend liegen hier die Personalakten der Schwestern (ca. 600 Verzeichnungseinheiten). Den Kern dieser Akten bilden Personalbögen, Zeugnisse, Fort- und Weiterbildungsbestätigungen, Unterlagen zur Professzulassung bzw. -verlängerung, Vorsorgevollmachten und Testamente.
4. Nutzungsbedingungen Das Archivgut von Schönbrunn ist – einschließlich der personenbezogenen Akten - gemäß den von der Kirchlichen Archivordnung (KAO) festgelegten Schutzfristen nutzbar. Für personenbezogene Akten gilt allerdings für die freie Online-Recherche eine erweiterte Schutzfrist von 100 Jahren nach Tod bzw. 120 Jahren nach Aktenschluss. Innerhalb dieser Frist werden die Datensätz im Online-Angebot nicht angezeigt. Eine Nutzung dieser Akten ist aber auf Rückfrage gemäß KAO möglich. |