Kirchliche Ausstellung |
Unter dem Betreff Kirchliche Ausstellung forderte das Erzbischöfliche Ordinariat mit Rundschreiben alle Stadtpfarrämter und Seelsorgestellen Münchens auf, so bald wie möglich Fotos der jeweiligen Kirchen vor 1932, Fotos der Kriegsbeschädigungen und Zerstörungen der Kirchen, Fotos der jetzt für den Gottesdienst benützten Noträume sowie Angaben über das frühere und das nunmehrige Platzangebot einzusenden (vgl. hektographiertes Rundschreiben des Erzbischöflichen Ordinariats München, 8. November 1946, AEM Ordinariat, Rundschreiben/Erlasse). Die Fotos und Angaben sollten Material für eine Ausstellung über Kirchliches sein, die die amerikanische Militärregierung für Dezember in ihrem Amtsgebäude wünsche. Diese soll insbesondere zeigen, wie der Stand der Kirche war vor Beginn der NS-Herrschaft, was die Kirche geleistet und gelitten hat während der NS-Zeit und während des Krieges und wie sie aus dem Krieg hervorgegangen ist. Das Ordinariat hielt diese Gelegenheit, Arbeit und Leiden der katholischen Kirche auf den verschiedensten Gebieten zu zeigen, für sehr dankenswert und wichtig. Die Ausstellung hat - soweit bekannt - in der geplanten Weise zum geplanten Zeitpunkt nicht stattgefunden. Dagegen wurde ab dem 12. April 1947 im "Volkskunstraum" im Gebäude der Militärregierung an der Tegernseer Landstraße eine von Weihbischof Johannes Neuhäusler gestaltete Ausstellung über den Widerstand der katholischen Kirche gegen den Nationalsozialismus gezeigt.
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Die bis Ende November 1946 ans Ordinariat eingesandten Unterlagen (darunter über 400 Fotos) wurden 2011 vom Missionswerk MISSIO (vormals Ludwig Missionsverein), dem Archiv des Erzbistums übergeben (Akz 20/11). Wie sie in dorthin gelangt waren, ist unklar, womöglich aber über Weihbischof Neuhäusler, der ab 1918 Generalsekretär und von 1923 bis 1953 Präsident des Ludwig Missionsvereins war. Gemeinsam mit dem Fotonachlass von Josef Ebner und der Fotosammlung von Kardinal Faulhaber bietet der Bestand ein eindrucksvolles Bild von den Zerstörungen an den Kirchen im Münchener Stadtgebiet während des 2. Weltkriegs sowie von den ersten Maßnahmen zum Wiederaufbau. |
1. Allgemeine Informationen
Bearbeiter: Benedikt Hotz, Dr. Roland Götz, Michael Volpert M.A. Bearbeitungszeitraum: 2013 Bestandsart: Fonds Umfang: 458 Fotos Zitierweise: Für die Wiederauffindbarkeit des Archivales sind lediglich das Archivkürzel und die vollständige Signatur der Verzeichnungseinheit nötig, z. B.: AEM, [Signatur]. Wird eine sprechende Zitierweise bevorzugt, kann nach dem Archivkürzel der Name des Bestandes eingefügt werden. Im Anschluss daran ist auch hier die vollständig Signatur des Archivales anzugeben, z. B.: AEM, Generalivikariat/Generalvikar (ab 1945), Berichtswesen, [Signatur].
2. Erschließungsarbeit
Die Fotos wurden nach der Übernahme 2011 in FAUST erschlossen. Neben einer Beschreibung des Bildinhalts erfolgte eine sachlogische Gliederung nach Kirchen (alphabteisch nach Patrozinium), Kapellen und sonstigen kirchlichen Gebäuden (u.a. das Gebäude des Erzbischöflichen Ordinariats).
3. Anmerkung zum Erhaltungszustand
a. konservatorische oder restauratorische Maßnahmen Die Originale wurden aus konservatorischen Gründen in PET-freie Hüllen verpackt.
b. ggf. Schutzdigitalisierung und -verfilmung Im Rahmen der Erschließung wurden die Fotos auch gescannt.
4. Nutzungsbedingungen Die Fotos stehen im digitalen Lesesaal zur Verfügung. |