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Archives

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    Archiv des Erzbistums München und Freising
    ehemalige Bistümer (bis 1821)
    Erzbistum München und Freising (ab 1821)
    Erzbischöfe - 1612-1992
    Erzbischöfliches Ordinariat
    Generalvikariat
    BB001 Allgemeiner Geistlicher Rat und Generalvikariat (bis 1944) - 1502-1991
    BB009 Generalvikariat/Generalvikar (ab 1945) - 1860-2019
    BB009/1 Sachakten - 1844-2014
    BB009/2 Personalakten pastoraler Mitarbeitende - 1860-2019
    BB009/3 Ortsakten - 1840-2010
    BB009/4 Berichtswesen - 1924-1972
    Fragebogenaktion von 1946 zu nationalsozialistischen Verfolgungsmaßnahmen - 1946-1947

    Full view Classification

    Designation: Fragebogenaktion von 1946 zu nationalsozialistischen Verfolgungsmaßnahmen
    Description: Bereits kurz nach Kriegsende wurde erste Kritik an der Rolle der Kirche in der Zeit der NS-Diktatur laut. Um den Anschuldigungen entgegentreten zu können, wurde verschiedentlich, auch aus Rom, eine Dokumentation der Haltung der katholischen Kirche gegenüber dem Nationalsozialismus bzw. eine Dokumentation der antikirchlichen NS-Maßnahmen gefordert.

    Im August 1945 beschloss deshalb die Fuldaer Bischofskonferez, einen Fragebogen zu verteilen, um "die Verfolgung der Kirche und ihrer Glieder im 3. Reich einheitlich zu erfassen und zusammenzustellen" (Ludwig Volk: Akten deutscher Bischöfe VI, Nr. 1029). Im Bereich der Freisinger Bischofskonferenz wurde 1946 von Kardinal Faulhaber eine detailliertere Umfrage initiiert, die nicht nur das Verhalten katholischer Geistlicher sondern auch der Laien sowie die antikirchlichen Maßnahmen sachlicher Art dokumentieren und statistisch belegen sollte (Hürten: Akten Faulhaber, Nr. 78 und 91).
    History: Die Fragebogenformulare mit fest vorgegeben Fragen zur Art der Verfolgung, die in allen Archiven der bayerischen Kirchenprovinzen (Augsburg, Bamberg, Eichstätt, München und Freising, Passau, Regensburg, Speyer, Würzburg) überliefert sind, wurden vom Ortsgeistlichen oder auch von betroffenen Laien selbst in zweifacher Ausfertigung ausgefüllt und an die zuständigen Ordinariate zurückgesandt. Das Fragebogenspektrum reicht von leeren Rücksendungen mit dem Vermerk "Fehlanzeige" über exakte, aber äußerst knappe Beantwortung der Fragen und ausführlich zurückgesandte Formulare mit Beiblättern bis hin zu völlig eigenständig verfaßten Berichten über Verfolgungsmaßnahmen.
    Descriptive information: 1. Allgemeine Informationen

    Bearbeiter: Thomas Forstner M.A., Michael Volpert M.A.
    Bearbeitungszeitraum: 2013
    Bestandsart: Fonds
    Zitierweise: Für die Wiederauffindbarkeit des Archivales sind lediglich das Archivkürzel und die vollständige Signatur der Verzeichnungseinheit nötig, z. B.: AEM, [Signatur].
    Wird eine sprechende Zitierweise bevorzugt, kann nach dem Archivkürzel der Name des Bestandes eingefügt werden. Im Anschluss daran ist auch hier die vollständig Signatur des Archivales anzugeben, z. B.: AEM, Generalivikariat/Generalvikar (ab 1945), Berichtswesen, [Signatur].


    2. Erschließungsarbeit

    Priesterfragebögen (A)
    Die Fragebogenaktion wurde im Sommer 1946 im Auftrag Kardinal Faulhabers bei allen Priestern im Erzbistum (Diözesanpriester, Ordenspriester, Priester fremder Bistümer mit Wohnsitz im Erzbistum, Heimatvertriebene Priester) durchgeführt. Die genaue Zahl der Diözesanpriester zum Zeitpunkt der Erhebung war nicht eruierbar. In der letzten verfügbaren Übersicht der Kriegszeit betrug sie 1507 (Schematismus 1941, Übersicht S. 144/45 mit Stand 15.8.1941), in der ersten Aufstellung der Nachkriegszeit von 1949 (Schematismus 1950, S. 334/35 mit Stand 1. 11. 1949) 1289 Personen. Dabei ist aber davon auszugehen, daß sie zum Zeitpunkt der Erhebung in der unmittelbaren Nachkriegszeit eher noch niedriger lag (geschätzt ca. 1200 Weltgeistliche).
    Der 2001/02 verzeichnete Teilbestand umfasst die insgesamt 1112 erhaltenen Fragebogen bzw. Verfolgungsnachweise zu den Diözesanpriestern (Weltgeistlichen der Erzdiözese München und Freising). Gesondert verwahrt sind die Bestände "Ordenspriester", "Priester fremder Diözesen" und "Heimatvertriebene Priester", die hier nicht mit erfasst wurden. Größere Lücken waren im Bestand nicht auszumachen, so daß von einer weitgehend geschlossenen Bestandsüberlieferung auszugehen ist. Geht man für das Jahr 1946 von einer Zahl von etwa 1200 Diözesanpriestern aus, so wurden mithin über 90% der in der Nachkriegszeit noch lebenden Kleriker über die Verfolgungsmaßnahmen während der Zeit des Nationalsozialismus befragt. Obwohl die absolute Zahl der von Vefolgungsmaßnahmen betroffenen Kleriker höher liegt, da die zwischen 1933 und 1946 bereits verstorbenen bzw. zum Zeitpunkt der Erhebung nicht befragbaren Priester nur in wenigen Ausnahmefällen mit erfaßt wurden, ist die Anzahl der erreichten Priester mit ca. 65 Prozent aller Diözesankleriker vollkommen ausreichend, um zu allgemeinen repräsentativen Aussagen über die Situation des Diözesanklerus in der NS-Zeit zu gelangen. Hierbei muß aber jeweils die mit der Quelle und ihrer Entstehung verknüpfte methodische Problematik - die auszuführen hier nicht der Ort ist - mitberücksichtigt werden.
    Verzeichnet sind hier alle noch vorhandenen Erstschriften der Fragebogen. Die Ordnung erfolgt alphabetisch nach Namen der Priester. Angeführt sind des weiteren das Geburtsdatum sowie die Einsatzpfarrei bzw. der Wohnsitz des Priesters zum Zeitpunkt der Erhebung (Sommer 1946), wie er auf dem Fragbogen angegeben wurde. Dieser ist in vielen Fällen also nicht mehr identisch mit der/den Einsatzpfarrei(en) bzw. Wohnsitz(en) des Priesters in der Zeit der NS-Herrschaft. Den Fragebogen hinzugefügt wurden vielfach Beilagen (nähere Erläuterungen des Betroffenen, Abschriften von Verfolgungsmaßnahmen belegenden Dokumenten u. ä.), die näheren Aufschluß über Einzelmaßnahmen geben. Auf manche Beilagen wird zwar im Bogen verwiesen, sie haben sich aber nicht erhalten, in manchen Fällen sind auch nur die Beilagen erhalten.

    Fragebögen für Laien (B) und Sachen (C)
    Neben den Fragebögen der Reihe A sind im Archiv des Erzbistums München und Freising 684 Fragebögen der Reihe B (teilweise mit Beiblättern) und 544 der Reihe C (teilweise mit Beiblättern) überliefert; nur teilweise haben sich Reste einer alphabetischen Ordnung nach Seelsorgsbezirken erhalten. Bei der 2002 vorgenommenen Ordnung und Verzeichnung der Fragebögen wurde dieses Ordnungskriterium aufgegeben, die Fragebögen wurden primär nach den Dekanaten (Stand Schematismus 1939) geordnet, innerhalb der Dekanate alphabetisch nach Pfarreien/Pfarrkuratien. Fragebögen von Filialen (Kuratien, Exposituren, Benefizien) wurden ihrer jeweiligen Pfarrei/Pfarrkuratie zugeordnet. Die acht Münchner Dekanate (München Innere Stadt, Nord, Nordost, Nordwest, Süd, Südost, Südwest und Land) wurden vorangestellt, im Anschluss daran die weiteren Dekanate in alphabetischer Reihenfolge. Die Stadtpfarreien von München, Freising und Landshut wurden nach ihrem Patrozinium, alle übrigen nach ihrem Ort eingeordnet. Die Ordnung erfolgte nach dem Ausstellungsprinzip, d.h der offensichtliche Ort der Ausstellung von 1946 war entscheidend für die Zuordnung zur entsprechenden Pfarrei/Pfarrkuratie; inhaltlich kann, etwa bei Strafversetzten, der Ort der beschriebenen Verfolgungsmaßnahme vom Ort der Ausstellung abweichen. Im Schematismus 1939 zwar genannte Seelsorgseinheiten, von denen allerdings keine Fragebögen vorliegen, wurden unter Bemerkungen eingetragen.
    Die Beantwortung der Fragebögen wurde 1946 in Auftrag gegeben. Nicht alle Fragebögen wurden aber noch in diesem Jahr zurückgegeben, sondern erst im Folgejahr. Für die Datierung wird deshalb pauschal der Zeitraum zwischen 1946/1947 angegeben.


    3. Zugangsbeschränkungen

    Da es sich beim Bestand der Fragebogenaktion um stark personenbezogenes Archivgut handelt, unterliegen die Fragebögen den durch das kirchliche Archivgesetz vorgeschriebenen Schutzfristen (§8). Die Fragebögen von Priester sind so frühestens 30 Jahre nach Tod bzw. gemeinsam mit dem Personalakt des Betroffenen einsehbar. Bei den Fragebögen B und C gelten ebenfalls 30 Jahre nach Tod bzw. 120 Jahre nach Geburt der betroffenen Personen.
    Kirchliche Ausstellung - 1943-1945
    Kriegs- und Einmarschberichte - 1945-1951
    Pastoralkonferenzen - 1943-1965
    Pfarrbeschreibungen - 1924-1955
    Schulberichte - 1942-1972
    Seelsorgeberichte - 1938-1967
    Visitationsprotokolle - 1941-1969
    BB009/5 Kanonisationsakten
    BB009/6 Handakten Generalvikar
    BB009/7 Protokollserien
    BB010 Generalvikariat (ab 2000)
    Erzbischöfliche Finanzkammer
    Referate (bis 2012)
    Ressorts (ab 2012)
    Stabsstellen, eigenständige und nachgeordnete Einrichtungen
    Metropolitankapitel München
    Konsistorium/Offizialat
    Regionen
    Projektorganisation
    Seelsorgeeinheiten
    Orden, Klöster und Stifte
    kirchliche Organisationen
    Nachlässe
    Sammlungen und Dokumentationen
    Fremdprovenienzen