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    Archiv des Erzbistums München und Freising
    ehemalige Bistümer (bis 1821)
    Erzbistum München und Freising (ab 1821)
    Seelsorgeeinheiten
    Orden, Klöster und Stifte
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    Einrichtungen
    EB001 Priesterhaus München - 1447-1978
    EB002 Studienseminar (Knabenseminar) Freising - 1537-2008
    EB000 Archivsplitter verschiedener Bruderschaften und Stiftungen
    EB003 Priesterseminar (Klerikalseminar) Freising - 1699-2002

    Vollansicht Bestand

    Signatur: EB003
    Name: Priesterseminar (Klerikalseminar) Freising
    Laufzeit: 1699-2002
    Beschreibung: 1. Entstehung von Priesterseminaren
    Die Einrichtung von Priesterseminaren geht auf das „Dekret über das Sakrament der Priesterweihe“ zurück, das auf dem Konzil von Trient (Tridentinum, 1545-1563) verabschiedet wurde. Demnach sollte fortan in jeder Diözese mindestens ein Priesterseminar – früher auch „Klerikalseminar“ genannt – eingerichtet werden. Da sich dies nicht in allen Bistümern verwirklichen ließ, entstanden im 16. Jahrhundert in Rom mehrere Seminare für die Priesterausbildung.
    Auch in Freising dauerte es über ein Jahrhundert bis zur Umsetzung der tridentinischen Seminarvorschriften: Von 1598 gab man Stipendien an Alumnen, die an auswärtigen Hochschulen studierten. Erst 1691 wurde in Freising ein förmliches Klerikalseminar errichtet und der theologische Unterricht den (bis dahin vor allem für die ordensinterne Ausbildung zuständigen) Lektoren des Freisinger Franziskanerklosters übertragen. Schließlich errichtete 1697 Fürstbischof Johann Franz Eckher eine von Benediktinern geleitete diözesane Hochschule (Lyzeum) und ließ in der Folge für sie ein das bisherige Seminargebäude am Freisinger Marktplatz großzügig (zum heute so genannten Asam-Gebäude) erweitern. Daneben fand priesterliche Aus- und Weiterbildung im Lyzeum der Jesuiten in München und in den diözesanen Priesterhäusern (Dorfen, Miesbach, München) statt.
    Die Freisinger Hochschule wurde nach der Zivilbesitznahme durch das Kurfürstentum Bayern (1802) im August 1803 aufgelöst; ebenso das 1776 durch Fürstbischof Ludwig Joseph von Welden errichtete Klerikalseminar in Dorfen. Nachdem die theologische Sektion des Münchner Lyzeums 1808 ebenfalls aufgelöst worden war, bestand die einzige Möglichkeit der Priesterausbildung im Bistum noch (unter staatlicher Regie) an der Universität Landshut. bzw. dem damit verbundenen Georgianum.

    2. Priesterseminar Freising
    Nachdem der Freisinger Domberg mit der Säkularisation und der Verlegung des Bischofssitzes nach München 1821 seine Funktion als Bischofs- und Verwaltungssitz des Bistums Freising verloren hatte, wurde er ab 1826 zunehmend zum Zentrum der Klerikerausbildung des neuen Erzbistums München und Freising.
    König Ludwig I. gründete hier 1826 ein Klerikalseminar im Gebäude der ehemaligen fürstbischöflichen Residenz (heute Kardinal-Döpfner-Haus), das zwischen 1900 und 1902 nach Westen von Architekt Gabriel von Seidl erweitert wurde (auf dem Gelände des ehem. Kollegiatstifts St. Andrä).
    Der Seminarvorstand bestand dabei aus dem Seminardirektor, einem Subregens und zwei Präfekten, die allesamt auch Funktionen an der Domkirche ausübten. Der Direktor war zugleich Kirchenrektor; der Subregens und die Präfekten waren Benefiziaten im Dom.
    Parallel mit dem Klerikalseminar wurde auch das Knabenseminar (ab 1968 Studienseminar) gegründet, das als Internat bereits im Schulalter der Förderung des Priesternachwuchses dienen sollte. Es wurde im Westen des Klerikalseminars errichtet (heute Diözesanmuseum).
    Die Bildungslandschaft auf dem Domberg wurde in der Folge komplettiert durch zwei weitere Einrichtungen: Ab 1828 war das Dom-Gymnasium im ehemaligen Marstall untergebracht, der sich zwischen Dom und Residenz erstreckt. In dasselbe Gebäude zog das Lyzeum ein, eine sich an das Gymnasium anschließende Einrichtung für philosophische Studien mit akademischem Rang. 1826 war es zunächst von München nach Landshut verlegt worden, ehe es 1834 auf dem Domberg angesiedelt und ihm dort eine theologische Sektion angegliedert wurde. Seit 1923 trug die Einrichtung den Namen Philosophisch-theologische Hochschule Freising.

    3. Ende in Freising
    Ab 1965 wurde das Klerikalseminar endgültig als Priesterseminar bezeichnet, nachdem seit den späten 1950er Jahren die beiden Bezeichnungen bereits synonym verwendet wurden.
    Gleichzeitig brachte die Neuordnung und Neuausrichtung der Priesterausbildung im Nachgang zu den Reformen des 2. Vatikanischen Konzils (1962-1965) das Ende des Seminarbetriebs in Freising. Unter Erzbischof Julius Kardinal Döpfner 1968 wurde das Priesterseminar nach München verlegt. Bereits 1966 wurde in einem Staatsvertrag zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Freistaat Bayern die Auflösung der Philosophisch-theologischen Hochschule Freising beschlossen, die 1969 vollzogen wurde.
    Der akademische Teil der Priesterausbildung findet seit dem Wintersemester 1968/69 an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München statt, das Priesterseminar bezog nach verschiedenen provisorischen Unterbringungen 1983 neue Räumlichkeiten in unmittelbarer Nähe zur Universität in der Georgenstraße 14. Mit der Verlegung des Seminars endete auch die enge Verbindung zwischen Seminar und Freisinger Dom; das Amt des Domrektors ging ab 1968 an den Direktor des neu gegründeten diözesanen Bildungszentrums (später: Kardinal-Döpfner-Haus) über, das nach dem Auszug des Priesterseminars dessen ehemaliges Gebäude nutzte.
    Geschichte: 1. Aufbau und Inhalt
    Der Bestand beinhaltet die Unterlagen der Seminarverwaltung und umfasst im Wesentlichen den Zeitraum von der Gründung des Seminars bis zu seiner Verlegung nach München. Die Ablage erfolgte anfangs gemäß der ersten bekannten Registraturordnung aus dem Jahr 1838 (Sig. 1212). Spätere Aktenverzeichnisse liegen im Bestand nicht vor.
    An konkreten Inhalten finden sich im Bestand in erster Linie Unterlagen
    - zur Verwaltung des Seminars (Organisation des Seminarbetriebs, hier liegen auch die Seminarchroniken)
    - zu Personalangelegenheiten der Seminarvorstände und der weltlichen Angestellten
    - zu den Seminaristen, v.a. Seminarzeugnisse, Unterstützungsleistungen sowie Korrespondenz mit Seminaristen. Hier ist besonders die Feldpost aus dem 1. und 2. Weltkrieg hervorzuheben sowie die Schreiben der Seminaristen betreffend ihre Rückkehr in das Seminar nach 1945. Auch die Korrespondenz mit den Gebrüdern Ratzinger ist hier zu finden. Einzelakten zu den Seminaristen hingegen existieren in diesem Bestand nicht, da diese Unterlagen immer nach der Weihe an das Ordinariat abgegeben wurden (und bis heute werden) und dort den Grundstock der späteren Personalakte bilden (vgl. die Bestände BB001/1/2 „Personalia“ und BB001/2/2 „Personalakten pastoraler Mitarbeiter“).
    - zu Finanzangelegenheiten, speziell zu den Besitzungen des Seminars sowie zu den Stiftungen, die an das Seminar getätigt wurden
    - zu Bau und Ausstattung des Seminars
    - zu Vereinen und Bruderschaften, v.a. am Freisinger Dom, die eng mit dem Seminar verbunden waren
    Darüber hinaus liegen auch weitere Unterlagen zu diözesanen, primär pastoralen und klerikalen Themen im Bestand, die der Seminarleitung in erster Linie zur Information übersandt wurden.
    Die enge Verbindung mit der Domkirche führte dazu, dass die Unterlagen des Domrektors zur Verwaltung der Domkirche ebenfalls in der Registratur des Seminars verwaltet wurden und gemeinsam mit dem Seminarbestand an das Archiv abgegeben wurden. 2011 wurde deshalb auch eine spätere Abgabe von Rechnungsunterlagen der Domkirchenstiftung Freising dem Bestand angereiht.

    2. Höck-Akten
    Eine Besonderheit bilden die 116 Akten, die aus dem dienstlichen Nachlass von Prälat Michael Höck stammen und bis in die 1990er Jahre reichen. Michael Höck (geb. 1903, Priesterweihe 1930, gest. 1996) war u.a. von 1931-1934 Präfekt am Knabenseminar Freising und von 1945-1958 Regens des Priesterseminars. 1963 wurde er zum Ordinariatsrat für Seelsorge ernannt, 1968 zum ersten Direktor des neuen Bildungszentrums in Freising, das in die ehemaligen Räumlichkeiten des Priesterseminars einzog. Zugleich wurde er ab 1968 Rektor des Freisinger Doms. Höck hat allem Anschein nach Akten aus seiner Funktion als Domrektor an die alte Registratur des Priesterseminars angereiht (wo auch die Vorgängerakten des Seminardirektors als Kirchenrektor lagen), denn etwa die Hälfte der Akten nach 1968 betreffen den Dom und weitere Gebäude auf dem Domberg. Gleichzeitig hat Höck hier die Unterlagen in seiner Funktion als Priesterreferent abgelegt: zum einen eine umfangreiche Korrespondenz mit Priestern bzw. zu Priesterangelegenheiten und zum anderen zahlreiche weitere Sachakten v.a. der 1960er bis 1970er Jahre, die eindeutig ihm bzw. seinen Tätigkeitsfeldern jener Zeit zugeordnet werden können (v.a. Seelsorgereferat, Berufe der Kirche, Priesterseelsorge, Berufungspastoral).

    3. Übernahme in das Archiv
    Der Zeitpunkt der Übernahme der Seminarunterlagen in das Archiv ist nicht mehr eindeutig nachvollziehbar. Doch scheint diese kurz nach dem Tod Michael Höcks 1996 erfolgt zu sein, da seine bis in die 1990er Jahre reichenden Unterlagen mit der Überlieferung des Priesterseminars vermischt waren. In den Bestandsverzeichnissen des Archivs ist der Bestand ab etwa 2000 nachweisbar.
    Erschließungsinformationen: Nach der Übernahme des Bestands fand keine systematische Erschließung statt, 2010 wurde der Bestand nur grob erfasst. 2015 wurde diese Erfassung überarbeitet. Die Bestandsgliederung wurde hierbei in Anlehnung an den Bestand „Studienseminar Traunstein“ neu entwickelt. Allerdings wurden hierbei nicht alle Akten des Seminars bearbeitet, da die Erfassung in beiden Fällen zielgerichtet für eng definierte Nutzungsanliegen stattfand.
    2012 wurde die Überlieferung des Domrektors grob erfasst und 2015 die zugeordnete Abgabe der Kirchenrechnungen aufgelistet. 2013/14 wurden gezielt die Feldpostbriefe für einen besseren Zugriff namentlich erfasst.
    Eine vollumfängliche und systematische Erschließung erfolgte deshalb unter Einbeziehung des Dienstleisters ArchivInForm GmbH (Potsdam) im Jahr 2021. Dabei wurden die bereits existierenden Teilfindbücher zusammengefasst und ein Bestand gebildet.
    Die bestehenden Signaturen wurden (wo vorhanden) übernommen, um bisher erfolgte Zitationen aus dem Bestand nachvollziehbar zu halten. Wenn Akten aufgrund des Inhalts in verschiedene Einzelsignaturen aufgeteilt wurden, erfolgte dies unter Beibehaltung der bestehenden Signatur, für die neugebildeten Akten wurden nur jeweils Suffixe angehängt, um den ursprünglichen Zusammenhang weiterhin deutlich zu machen. Die bestehende Gliederung aus den Alterschließungen wurde als Klassifikation übernommen und – wo nötig – angepasst und erweitert.
    Nach der Erschließung umfasste der Bestand Priesterseminar zunächst 2251 Verzeichnungseinheiten. Im Rahmen der Nachbearbeitung wurden aus Provenienzgründen 58 Akten von Michael Höck in seiner Funktion als Domrektor ab 1968 ausgesondert und dem Bestand „CB624, Freising-St. Maria und St. Korbinian (Dom)“ zugeordnet. Die Akten des Domrektors vor 1968 verblieben im Bestand als eigener Klassifikationspunkt.
    Auch die 58 Akten Höcks zu seinen Ordinariatstätigkeiten wurden entnommen. 57 Akten wurden dem Bestand „BB018, Referat für Priesterangelegenheiten, Ständige Diakone, Studienseminare, Werbung für kirchliche Berufe und Ökumene“, eine Akte dem Bestand „EB014, Bildungszentrum-Kardinal-Döpfner-Haus“ zugeordnet.
    Somit umfasst der abschließend bearbeitete Bestand nun 2135 Verzeichnungseinheiten.

    Zitierweise
    Für die Wiederauffindbarkeit des Archivales sind lediglich das Archivkürzel und die vollständige Signatur der Verzeichnungseinheit nötig, z. B.: AEM, EB003 [Signatur]
    Wird eine sprechende Zitierweise bevorzugt, kann nach dem Archivkürzel der Name des Bestandes eingefügt werden. Im Anschluss daran ist auch hier die vollständige Signatur des Archivales anzugeben, z. B.: AEM, Priesterseminar Freising, [Signatur].
    EB004 Studienseminar St. Michael, Traunstein - 1851-2005
    EB005 muk - Medien und Kommunikation
    EB006 Marianische Männerkongregation - 1604-1993
    EB007 Größere lateinische Kongregation an der Dreifaltigkeitskirche
    EB008 Priesterhaus Dorfen
    EB009 Mädchenrealschule Berg am Laim
    EB010 Kardinal-Döpfner-Haus Freising
    EB011 Piusheim Glonn
    EB012 Franziskuswerk Schönbrunn
    EB013 Marianische Priesterkongregation
    EB014 Kardinal-Döpfner-Haus (Bildungszentrum der Erzdiözese)
    EB015 ifp - Die katholische Journalistenschule
    EB016 Katholische Akademie in Bayern
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