1958, IV. These (1): Das noch erhaltene, absterbende oder bereits abgestorbene religiöse Brauchtum des Seelsorgsbezirkes soll auf Grund persönlicher Erlebnisse, mündlicher Berichte und Aufzeichnungen (z.B. in Verkündungsbüchern, der Pfarrchronik usw.) festgelegt sowie Anregungen und Vorschläge zur Erhaltung oder Wiederbelebung wertvoller Bräuche gegeben und Ansätze zur Bildung neuen Brauchtums aufgezeigt werden: 1. Das Mitleben des Volkes mit dem Kirchenjahr: Adventsandachten (Engelämter, Herbergandachten), Christmette, Christbaum in der Kirche, auf der Straße, Christkindllegen, Kirchenkrippe, Jahresschlussfeier, Neujahrsanschießen, Dreikönigsweihe, Sternsingen, Lichtmessfeier der Familie, Fastenpredigten, Ölbergandachten, Palmweihe, Palmeselumzug, Hl. Grab und sein Besuch, Heimtragen des geweihten Lichtes nach der Vigilfeier, Judasverbrennen, Speisenweihe, Felderweihe, Maiandachten, Schmücken von Marienbildern oder -säulen, Votivprozessionen, Felderumgang, bes. Bittprozessionen, Antlaskränze, Sonnwendfeuer, Schauerämter, Auto- und Feldmaschinenweihe, Kräuterweihe, Erntedankfest, Armenseelenandachten, Armenseelenwekkeln (oder Zöpfe); 2. Das religiöse Brauchtum in den Häusern und in der Familie: Hausweihe, Herrgottswinkel in der Stube, Kreuz und Weihwasser in den Zimmern, Haussegen und Heiligenbilder, gemeinsames Gebet (Morgen-, Abend-, Tischgebet), Evangelienvorlesung am Samstag, Kreuz beim Brotanschnitt, Saatenweihe, Gebet bei Beginn und Ende der Ernte, Weihwasser für die Haustiere, Medaille im Auto; Weihnachtsfeier in der Familie (Christbaum, Krippe). Hochzeitsgebräuche (Hochzeitsbaum, Verteilung von Gebäck, Süßigkeiten und Obst); Taufgebräuche, Geschenke (Weisungen) an die Mutter, Schulbesuch der Kinder, Stellung und Haltung von Dienstboten, Versorgung der Kranken, Leichengebräuche; 3. Das religiöse Brauchtum im persönlichen Leben des Christen: Gebet, Sakramentsempfang, Tauf- und Firmpaten, Heiligenverehrung, Wallfahrten, Bruderschaften, Gebetszettel, Andachtsbilder, Stoßgebete |