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Vollansicht Bestand

Signatur: CB021
Name: Ascholding-St. Leonhard
Laufzeit: 1663-1927
Gattung: Bestand
Beschreibung: Die Kirche in Ascholding wird bereits an der Wende vom 8. zum 9. Jahrhundert im Zusammenhang mit einem Streit zwischen Bischof Atto und dem Abt von Tegernsee erwähnt. Auf zwei Versammlungstagen in Regensburg 795 und Tegernsee 804 forderte der Bischof die ecclesia baptismalis (Taufkirche) ad Ascvvendingas (bei den Nachkommen des Ascouind) zusammen mit weiteren Kirchen vom Abt zurück. Die Ascholdinger Kirche war zu diesem Zeitpunkt noch selbstständig. Im 14. Jahrhundert jedoch wird sie in der Matrikel des Bischofs Conrad III. von Freising als Filiale von Chümstorf (heute Königsdorf) erwähnt.
Im 15. Jahrhundert gehörte Ascholding dem Münchener Geschlecht der Dichtl. Sebastian Dichtl verkaufte seine rechte im Ort jedoch 1469 an Karl und Johann Ligsalz. In deren Besitz war das Lehen, später Hofmark Ascholding, bis 1739. Danach wechselten die Besitzer dieser Herrschaft recht häufig.
1837 wurde das bisherige Vikariat zur Pfarrei erhoben. Der erste Pfarrer war Michael Stecher.
Die jetzige Pfarrkirche wurde 1869/70 im neoromanischen Stil erbaut. Der Turm ist jedoch viel älter und wurde von Sebastian Mutzl gar als Bauwerk römischen Ursprungs bezeichnet, was aber wohl eher unwahrscheinlich sein dürfte.
Ursprünglich war die Kirche in Peretshofen eine Filiale von Ascholding, die heute zu Thankirchen gehört.
Geschichte: 1. Bestandsgeschichte
Das Pfarrarchiv Ascholding-St. Leonhard umfasst insgesamt 78 Verzeichnungseinheiten (VE) von 1653 bis 2014. Dabei datiert nur ein Inventar der Literalien, Möbel und Gerätschaften der Pfarrkirche aus dem Jahr 1653. Die überwiegende Zahl der Akten stammt aus dem 19. und 20. Jahrhundert, wenige aus dem 18. und 21. Jahrhundert.
Pfarrbeschreibungen, Seelsorgsberichte und Seelenstandsbeschreibungen geben einen sehr guten Einblick in die Soziographie und seelsorgliche Situation der Pfarrei für die Zeit von ca. 1770 bis 1954. Ein Liber Functionum sowie Schriftverkehr und Aufzeichnungen eines Pfarrers in Tittmoning beschreiben die Abhaltung von Gottesdiensten, Andachten und Bittgängen vor allem für die Zeit des 19. Jahrhundert. Die Arbeit der Kirchenverwaltung ist durch zwei Konvolute mit Schriftverkehr von 1965 bis 2003 gut belegt. Schriftgut aus der Zeit davor oder Protokollbücher sind leider nicht vorhanden. Akten zu den Wahlen der Mitglieder der Kirchenverwaltung gibt es nur aus den Jahren 2000 und 2012. Umfangreicher sind hingegen die Akten über Jahrtagsstiftungen. Hierzu gibt es sieben VEs von 1844 bis 1957. Die Überlieferung zum Kassen- und Rechnungswesen ist fast lückenlos. Die Klassifikationsgruppe "Grundstücks- und Vermögensverwaltung" enthält nur drei VEs. Die wichtigste ist das Verzeichnis der Kapitalien der Pfarrkirche aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert. Wieder etwas umfangreicher sind die v. a. aus dem 19. und 20. Jahrhundert stammenden Bauakten und Akten über die Inneneinrichtung, Orgel und Glocken der Pfarrkirche bzw. der Filialkirche St. Georg. Die die Pfarrkirche betreffenden Akten gehen bis 1653 zurück und umfassen drei Jahrhunderte. Auch die Schlosskapelle und weitere Kapellen sind durch Schriftstücke im Archiv repräsentiert. Zur Pfründestiftung gibt es lediglich zwei VEs von 1959 bis 2014.

2. Zugang
In Abstimmung mit der Kirchenstiftung wurde die Übernahme durch das AEM beschlossen und die Bestände wurde im Herbst 2020 ins Archivdepot in Neufahrn übernommen. Nicht archivwürdige Unterlagen (z. B. Firmanmeldungen) wurden bei der Vorbereitung für den Transport noch vor Ort zur Kassation separiert.
Erschließungsinformationen: 1. Allgemeine Informationen
Bearbeiter: Michael Grouls (Dienstleister Bonn)
Bearbeitungszeitraum: April 2021
Bestandsart: Fonds
Umfang: 78 VE
Zitierweise: Für die Wiederauffindbarkeit des Archivales sind lediglich das Archivkürzel und die vollständige Signatur der Verzeichnungseinheit nötig, z. B.: AEM, [Signatur].
Wird eine sprechende Zitierweise bevorzugt, kann nach dem Archivkürzel der Name des Bestandes eingefügt werden. Im Anschluss daran ist auch hier die vollständige Signatur des Archivales anzugeben, z. B.: AEM, Pfarrarchiv Ascholding-St. Leonhard, [Signatur].

2. Erschließungsarbeit
a. Beschreibung des vorgefundenen Zustands

b. Beschreibung der Erschließungsmaßnahme
Der Bearbeitung lag die Erschließungsrichtlinie für das AEM zugrunde und erfolgte auf Stufe III (Akte/Vorgang). Die Ordnung wurde anhand der Klassifikation für Pfarrarchive vorgenommen. Für die Bewertung diente die Arbeitshilfe zur Aufbewahrung, Aussonderung und Vernichtung (Kassation) von Unterlagen in Pfarrarchiven.

3. Anmerkung zum Erhaltungszustand
a. Der Bestand ist in einem recht guten Zustand. Es sind nur wenige Schäden vorhanden, in der Regel handelt es sich um Papierübersäuerung und mechanische Schäden durch Benutzung wie Knicke und Risse.
b. konservatorische oder restauratorische Maßnahmen
Der Bestand wurde vor der Bearbeitung (grob) gereinigt. Bei der Einsicht und Verzeichnung der Akten wurde gleichzeitig eine Entmetallisierung vorgenommen. Im Anschluss wurden die Archivalien archivgerecht verpackt.

4. Nutzungsbedingungen
a. Sprache und Schrift
Der Großteil der Archivalien ist in deutscher Sprache verfasst, ein ganz geringer Teil der älteren Unterlagen in Latein.
b. Thesauri und Register
Orts- und Personenthesaurus wurden nicht erstellt.
c. Nutzungsrepräsentationen
Der Bestand liegt nur im Original vor.

5. Zugangsbeschränkungen
a. Rechtliche Einschränkungen
Die Schutzfristen richten sich nach der Kirchlichen Archivordnung. Einige Akten unterliegen noch der allgemeinen Schutzfrist und sind deshalb nicht benutzbar.
b. Bestandserhalterische Einschränkungen
Aufgrund von Schäden kann das Liber Functionum, Signatur 53, nur eingeschränkt benutzt werden.